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Schlafstörungen:
Ursachen, Symptome, Therapie

Schlafstörungen können sehr belastend sein, da Betroffene im Alltag einen massiven Leistungsabfall erleben. Um die richtige Behandlung sicherzustellen, sollte zuerst die exakte Form der Schlafstörung diagnostiziert werden. Welche Ursachen zu Grunde liegen und wie ein Leben ohne Schlafprobleme gelingen kann, lesen Sie hier:

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Viele kennen das Problem von Schlafstörungen – sie treten nicht nur bei Erwachsenen auf, auch Kinder können bereits betroffen sein. In der Schweiz klagt etwa jeder 4. Erwachsene darüber. Dabei ist Schlafstörung ist nicht gleich Schlafstörung. Welche Formen es gibt, welche Ursachen dahinterstecken und was gegen Schlafstörungen hilft, lesen Sie hier.

Um von Schlafstörungen sprechen zu können, müssen die Probleme über einen längeren Zeitraum – länger als 3 bis 4 Wochen – bestehen. Die Intensität ist dabei so stark, dass Betroffene einen deutlichen Leistungsabfall im Alltag feststellen.
Werden Schlafstörungen chronisch, beeinträchtigen sie mitunter das soziale wie auch das berufliche Umfeld und erzeugen somit einen hohen Leidensdruck. Es gibt über 80 Formen von Schlafstörungen. Man kann die Beschwerden folgendermassen gruppieren:

  1. Insomnien halten länger als 1 bis 3 Monate an und umfassen Einschlaf- und Durchschlafstörungen, frühmorgendliches Erwachen und qualitativ schlechten, unerholsamen Schlaf.
  2. Bei schlafbezogenen Atmungsstörungen (Schlafapnoe) kommt es zu kurzzeitigen Atemaussetzern während des Schlafens.
  3. Bei Hypersomnien durch einen zentralnervösen Ursprung (z. B. Narkolepsie oder Schlafkrankheit) fühlen sich Betroffene tagsüber sehr schläfrig, obwohl die Schlafmenge in der Nacht ausreichend war.
  4. Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen können z. B. beim Reisen durch Zeitzonenwechsel (Jetlag), unregelmässiges Arbeiten in Schichten, Erkrankungen oder Missbrauch von Medikamenten verursacht werden.
  5. Parasomnien sind Unterbrechungen des Schlafs (z. B. durch Schlafwandeln, Albträume, unbewusste Blasenentleerung im Schlaf).
  6. Schlafbezogene Bewegungsstörungen entstehen durch Bewegungen, wie beim Restless-Legs-Syndrom – ausgelöst durch die Beine, oder auch Zähneknirschen.
  7. Einzelne Symptome, Normvarianten, ungelöste Schlafprobleme: Hierunter fallen Menschen, die von Natur aus weniger oder mehr Schlaf benötigen (Kurz- oder Langschläfer) sowie schnarchende oder im Schlaf sprechende Menschen. Aus wissenschaftlicher Sicht sind diese Schlafprobleme noch nicht eindeutig als krankhaft oder normal einzustufen.
  8. Weitere Schlafstörungen: Es gibt Schlafstörungen, die sich nicht in die obigen Kategorien einordnen lassen, weil sie z. B. zu wenig erforscht sind oder unterschiedliche Faktoren verschiedener Schlafstörungen kombinieren.

Man unterscheidet primäre und sekundäre Schlafstörungen. Primäre Schlafstörungen werden z. B. durch Stress ausgelöst.
Sekundäre Schlafstörungen haben entweder einen organischen oder psychischen Ursprung:

  • Psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen führen fast immer zu Schlafstörungen.
  • Organische bzw. neurologische Krankheiten wie Krebs, Schlaganfall, Epilepsie, Rheuma uvm. können Schlafprobleme wie Insomnien, Hypersomnien oder zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen auslösen.
  • Gewisse Arzneimittel erzeugen als Nebenwirkung Schlafstörungen (wie Antibiotika, einige Antidepressiva, Bluthochdruck-Medikamente oder Chemotherapien).
  • Rauschmittel (z. B. Cannabis, Ecstasy, Heroin) aber auch legale Drogen (Koffein, Alkohol, Nikotin) können Schlafstörungen erzeugen.

Um festzustellen, ob die Diagnose Schlafstörung vorliegt, sollten Betroffene zunächst ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser fragt in einem Gespräch die Krankengeschichte ab (Anamnese). Danach erfolgen unterschiedliche körperliche Untersuchungen:
Eine Blutentnahme und die anschliessende Auswertung in einem Labor geben z. B. Aufschluss über ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone als Ursache für Schlafstörungen.

Herzströme werden per EKG (Elektrokardiografie) gemessen, wie auch Hirnströme mittels EEG (Elektroenzephalografie) ermittelt.
Sollten die genannten Untersuchungen keinen Aufschluss über die Ursache der Schlafstörungen geben, kommt der Besuch eines Schlaflabors in Frage. Hier verbringt der Betroffene eine Nacht, während Schlafmediziner den Schlaf analysieren.

Beim Verdacht auf Schlafstörungen sollten Betroffene ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um negative Folgen für die Gesundheit gering zu halten.
Es gilt herauszufinden, welche Ursachen zu den Schlafproblemen führen und welche Therapie in Frage kommt. Neben einigen Massnahmen, die jeder für sich selbst ergreifen kann (Anregungen finden Sie im Kapitel: Diese 10 Tipps helfen), stellt sich die Frage nach Schlaf- oder Hausmitteln.

Schlafmittel
Schlafmittel können entweder bei akuter Schlaflosigkeit kurzzeitig Anwendung finden oder wenn alle anderen Massnahmen nicht greifen (etwa veränderte Schlafhygiene oder Heilpflanzen). Da es bei diesen Arzneimitteln zum Gewöhnungseffekt bis hin zur Abhängigkeit kommen kann, sollte die Einnahme unbedingt mit einem Arzt besprochen werden.

Hausmittel
Bei Schlafproblemen kommen folgende Heilpflanzen (meist in Form von Tee) in Betracht:

  • Baldrian
  • Hopfen
  • Melisse
  • Johanniskraut
  • Lavendel
  • Passionsblume

Welche Pflanze sich am besten eignet, hängt vom individuellen Schlafproblem ab. Hilfe erhalten Betroffene sowohl bei Ärzten als auch in Apotheken.

Viele Betroffene empfinden Wärme im Bett (etwa in Form einer Wärmflasche) oder eine Tasse warme Milch mit Honig als schlaffördernd. Die in der Milch enthaltene Aminosäure Tryptophan regt die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin an.

Sollten psychische oder körperliche Leiden der Grund für Schlafstörungen sein, muss das in jedem Fall mit einem Arzt abgeklärt werden. Bei seelischen Ursachen kann eine Psychotherapie notwendig sein.

Müdigkeit, Gereiztheit und Konzentrationsstörungen sind nur einige Aspekte, unter denen Patienten mit Schlafstörungen im Alltag leiden. Zwei Drittel aller Schlafstörungen lassen sich auch ohne Arznei verbessern.

Die folgenden 11 Tipps können die Schlafhygiene massgeblich steigern:

  • Versuchen Sie, feste Schlafzeiten einzuhalten.
  • Schlafen Sie nachts und nicht am Tag.
  • Halten Sie Ihren Schlafplatz kühl (am besten circa 18 Grad) und gut gelüftet.
  • Verzichten Sie auf schweres, fettiges Essen am Abend.
  • Koffein sollten Sie bereits ab dem Mittag nicht mehr trinken.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel pflanzlicher Kost und wenig Tierischem.
  • Bewegen Sie sich regelmässig.
  • Verbannen Sie Fernseher, Smartphone, Tablet und Co. aus Ihrem Schlafzimmer.
  • Verzichten Sie auf Rauchen und Alkohol trinken.
  • Vermeiden Sie es, in der Nacht auf die Uhr oder den Wecker zu schauen.
  • Probieren Sie Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training aus, da diese langfristig gegen Schlafstörungen helfen können.



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  • Pschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: www.pschyrembel.de (Abruf: 1.12.2022)
  • Schlafstörungen, Universitätsspital Zürich, unter: https://www.usz.ch/krankheit/schlafstoerungen/ (Abrufdatum 1.12.2022)
  • Guideline zu Schlafstörungen, über Medix Schweiz, unter: https://www.medix.ch/wissen/guidelines/psychische-krankheiten/schlafstoerungen/ (Abrufdatum 30.11.2022)
  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin: "Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen - Schlafbezogene Atmungsstörungen" (Stand: 2016)
  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin: "Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen - Schlafbezogene Atmungsstörungen" - Teilaktualisierung von 2020 (Abrufdatum 31.11.2022)