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Asthma bronchiale:
So bekommen Sie Symptome in den Griff

Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Sie lässt sich bisher nicht heilen. Die typischen Symptome wie Husten und Atemnot bekommen Betroffene durch die richtige Behandlung aber meist gut in den Griff.

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Asthma bronchiale – kurz: Asthma – ist eine chronische Lungenerkrankung. Dabei sind die Bronchien überempfindlich (bronchiale Hyperreaktivität). Die Atemwege verengen sich durch bestimmte Reize (etwa Allergene, kalte Luft oder Tabakrauch), was zu den charakteristischen Asthma-Symptomen wie Atemnot führt.
 
Je nach Auslöser der Beschwerden unterscheidet man allergisches und nicht-allergisches Asthma. Auch eine Mischform ist möglich. In der Schweiz ist jedes zehnte Kind und jeder 14. Erwachsene an Asthma erkrankt. Bei Kindern ist es meist allergisch bedingt, während Erwachsene am häufigsten an der Mischform leiden.


Typische Anzeichen von Asthma bronchiale sind:

  • pfeifendes, brummendes Atemgeräusch (Fachbegriff: Giemen)
  • anhaltender Husten
  • Kurzatmigkeit
  • anfallsartige Atemnot
  • Engegefühl in der Brust

Nachts und nach dem Aufwachen sind die Beschwerden oft ausgeprägter.

Ein schwerer Asthma-Anfall kommt selten vor, ist aber ein Notfall (Notruf 144 verständigen!). Betroffene können dann nicht mehr normal sprechen, womöglich färben sich Lippen und Fingernägel aufgrund des Sauerstoffmangels blau.

Warum Menschen Asthma bekommen, ist noch nicht ausreichend geklärt. Man geht von genetischen Faktoren und Umweltbedingungen als Ursachen aus. So hat die zunehmende Hygiene in Industriegesellschaften vermutlich zu einer Unterforderung des Immunsystems geführt, das eigentlich harmlose Fremdstoffe dann überbewertet. Eine weitere Ursache könnte die Zunahme von Allergenen im häuslichen Umfeld sein.

Was passiert im Körper von Asthmatikern?

Bei Asthma befinden sich die unteren Atemwege in ständiger Entzündungsbereitschaft. Zusätzlich sind die Bronchien überempfindlich gegenüber bestimmten Reizen (bronchiale Hyperreagibilität).

Kommt dann ein auslösender Reiz hinzu, wird die chronisch bestehende Entzündung intensiviert. Das sorgt für eine stärke Durchblutung, die Schleimhäute schwellen an und bilden zähen Schleim. Die Muskulatur der Bronchien verkrampft, wodurch sich die Atemwege weiter verengen. Die typischen Asthma-Symptome entstehen.

Auslöser für Asthma

Bei allergischem Asthma sind es allergieauslösende Stoffe (Allergene), auf die die Bronchien überempfindlich reagieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Pflanzenpollen
  • Kot der Hausstaubmilbe
  • Tierhaare
  • Schimmelpilzsporen
  • bestimmte Lebensmittel
  • bestimmte Medikamente
  • Mehl- und Holzstaub

Je nachdem, auf welche Stoffe Asthmatiker allergisch sind, treten die Beschwerden saisonal (etwa bei einer Pollenallergie ) oder ganzjährig (etwa bei Tierhaarallergie) auf.

Bei allen Asthmatikern – Allergikern wie Nicht-Allergikern – können bestimmte Risikofaktoren Symptome auslösen oder verschlimmern:

  • Infektionen (etwa Erkältung oder Grippe)
  • Tabakrauch (aktiv und passiv)
  • Schadstoffe (z. B. in der Luft)
  • körperliche Anstrengung
  • psychische Belastung, Stress
  • kalte Luft
  • bestimmte Medikamente (etwa Beta-Blocker, Acetylsalicylsäure)
  • starkes Übergewicht (Adipositas)

Nach einem Gespräch über die Krankengeschichte (Anamnese) untersucht der Arzt den Patienten. Er hört beispielsweise die Lunge ab. 

Eine Spirometrie (auch kleiner Lungenfunktionstest genannt) zeigt an, wie verengt die Atemwege sind und ob die Verengung – typisch für Asthma – wieder nachlässt, nachdem der Patient entsprechende Medikamente inhaliert hat.

Die Peak-Flow-Variabilität gibt weiteren Aufschluss darüber, ob Asthma vorliegt: Zu Hause misst der Patient mehrmals am Tag, ob der Luftstrom beim Ausatmen verringert ist (PEF – Peak Expiratory Flow – Wert). Diese Methode wird weiterhin genutzt, um den Verlauf der Erkrankung zu dokumentieren.Verschiedene Allergietests können allergisches Asthma bestätigen und die auslösenden Allergene bestimmen.

Bei unklarer Diagnose kommt ein Metacholintest zum Einsatz: Der Patient atmet den nicht-allergieauslösenden Reizstoff Metacholin ein. Verschlechtern sich die Lungenwerte, deutet das auf ein nicht-allergisches Asthma hin.

Liegt die Diagnose Asthma vor, wird die Erkrankung heutzutage nicht mehr in Schweregrade eingeteilt. Vielmehr ist zur Beurteilung die Asthmakontrolle ausschlaggebend. Man unterscheidet daher

  • kontrolliertes Asthma,
  • teilweise kontrolliertes Asthma und
  • unkontrolliertes Asthma.

Nach dieser Einteilung richtet sich auch die Therapie.

Asthma lässt sich bisher nicht heilen. Die Ziele einer Asthma-Therapie sind daher eine gute Symptomkontrolle und die Minimierung von medikamentösen Nebenwirkungen. Das gelingt durch eine Kombination von medikamentösen und nicht-medikamentösen Massnahmen.

Medikamente gegen Asthma

Bei der medikamentösen Behandlung von Asthma bronchiale kommt eine Stufentherapie zum Einsatz, die flexibel an die Asthmakontrolle angepasst werden sollte.
Dabei werden meistens zwei Arten von Medikamenten inhaliert:

  • entzündungshemmende inhalative Kortikosteroide (ICS). Diese sogenannten Controller werden dauerhaft angewendet (Erhaltungstherapie).
  • bronchienerweiternde Arzneimittel (Bronchodilatatoren). Diese sogenannten Reliever wirken bei Bedarf gegen akute Beschwerden (Bedarfstherapie). Mittel der Wahl sind Beta-2-Sympathomimetika.

Erzielen Beta-2-Sympathomimetika nicht die gewünschte Wirkung, kommen auch Anticholinergika oder Xanthine zum Einsatz. 

Bei schwerem Asthma ist zudem eine Therapie mit Antikörpern (Biologika) möglich (z. B. Dupilumab), die in regelmässigen Abständen unter die Haut gespritzt werden. Wirken diese nicht ausreichend, kann Kortison in Form von Tabletten eingenommen werden.

Weitere Elemente der Asthma-Behandlung

Die Asthma-Therapie beinhaltet neben Medikamenten weitere Bausteine:

  • Massnahmen gegen Risikofaktoren (Rauchstopp, Meiden von Asthma-Auslösern)
  • Patientenschulung und Unterstützung des Selbstmanagements, z.B. korrekte Inhalationstechnik, Asthma-Tagebuch mit Aktionsplan, Peak-Flow-Protokoll, um den Krankheitsverlauf zu dokumentieren, Atemübungen (Lippenbremse) und atemerleichternde Positionen während eines Anfalls.
  • Bewegung: Sport kann die Asthmakontrolle verbessern und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Dazu muss die Therapie gut eingestellt sein.
  • Pneumologische Reha, wenn trotz angemessener Behandlung Lebenseinschränkungen bestehen
Bei gemischtförmigem oder allergischem Asthma kann zusätzlich zur medikamentösen Therapie auch eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) erfolgen. Patienten setzen sich bestimmten Allergenen in allmählich steigender Dosierung aus. Ziel ist, dass die Überempfindlichkeit gegen die allergieauslösenden Stoffe abnimmt.

Die Lebenserwartung von Asthmatikern ist bei guter Therapieeinstellung nicht verringert. Eine optimale Symptomkontrolle ist das A und O, um Einschränkungen im Alltag zu minimieren. 

Berufe, in denen Staub, Dampf oder chemische Stoffe eingeatmet werden oder Betroffene Allergenen (etwa Tierhaaren) ausgesetzt sind, sind für Asthmatiker ungeeignet. Jugendliche mit Asthma sollten dies in der Berufswahl bereits mitbedenken. Im Extremfall kann es nötig sein, im Erwachsenenalter den Beruf zu wechseln.

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  • Guideline der mediX Schweiz: Asthma bronchiale (Stand: November 21), unter www.medix.ch (Abrufdatum 23.11.22)
  • Lungenliga: Asthma ist kontrollierbar – Behandlung, unter www.lungenliga.ch/de/ (Abrufdatum: 23.11.2022)
  • Lungeninformationsdienst: Asthma: Grundlagen, unter: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 23.11.2022)
  • Lungeninformationsdienst: Asthma: Therapien, unter: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 23.11.2022)
  • Lungenärzte im Netz: Asthma bronchiale: Patientenschulung, unter: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 23.11.2022)
  • Lungenärzte im Netz: Akuter Asthma-Anfall, unter: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 23.11.2022)
  • Lungenärzte im Netz: Asthma bronchiale: Auslöser, unter: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 23.11.2022)